7. Juni 2024

Gründung Arbeitsgemeinschaft HealthTech

Der VDMA möchte mit der AG HealthTech die Entwicklung von Technologien in der Gesundheitsbranche vorantreiben. MicuraPharm-Geschäftsführer Edgar Mähringer-Kunz engagiert sich als Vorsitzender.

© Copyright
Canva
Von der Smartwatch mit Sturzerkennung bis zum Roboter, der im Operationssaal unterstützt

Dieses Innovationspotenzial hat auch der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) erkannt und eine neue Arbeitsgemeinschaft HealthTech gegründet. „Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft ist mir ein besonderes Anliegen, welches vom VDMA nun umgesetzt wurde. Es gibt in den Schnittstellen zwischen Medizintechnik, Maschinenbau und Biotechnologie sehr viele Potenziale, die es noch zu erschließen gilt“, fasst Edgar Mähringer-Kunz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft und MicuraPharm-Geschäftsführer, zusammen.

Hierbei sei entscheidend, dass Innovationen für die Gesundheitsbranche nicht am Markt vorbei entwickelt werden. Die teils hohen Aufwände, die für Unternehmen während der Entwicklung bis zur Marktreife entstehen, müssen zielgerichtet und bedarfsorientiert sein. Anforderungen der Endverbraucher und regulatorische Vorgaben müssen gleichermaßen berücksichtigt werden, hierbei darf letzteres allerdings keine unüberwindbare Hürde für Unternehmen darstellen. „Wir hoffen sehr, dass sich durch die Bündelung des Engagements der gesamten Branche im VDMA die Akzeptanz von Automatisierungslösungen in Politik, Gesellschaft und Gesundheitswesen deutlich verbessern wird“, sagt Edgar-Mähringer-Kunz.

Die Mitgliederversammlung und Gründung der VDMA AG HealthTech Ende April in Frankfurt gingen einher mit einem Dialog, an dem unter anderem die Hessische Krankenhausgesellschaft und das Rheinland-Pfälzische Wirtschaftsministerium teilnahmen.

Potenzial digitaler Technologien

Insbesondere angehende Pflegekräfte bewerten die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten positiv

58,7 %

bestätigen mehr Zeit für Patienten

41,1%

sehen eine verbesserte Patientensicherheit

61,9 %

sehen Potenzial zur Entlastung im Arbeitsalltag

Vor dem Hintergrund, dass der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen bis 2035 ein kritisches Ausmaß erreichen könnte, möchte die Arbeitsgemeinschaft viele Multiplikatoren für ihr Vorhaben gewinnen. Laut einer Studie von PwC Deutschland werden 2035 voraussichtlich 1,8 Millionen Stellen im Gesundheitswesen nicht mehr besetzt werden können. Dies entspreche einem Engpass von 35 Prozent. Zum Vergleich: Zurzeit liege der Anteil der nicht besetzten Stellen bei knapp 7 Prozent. Die Befragten sehen unter anderem im Einsatz digitaler Technologien eine Möglichkeit, sowohl Fachkräfte im Arbeitsalltag zu entlasten, als auch Patienten in ihrer Autonomie zu stärken.
„Die technischen Lösungen, die im Gesundheitssystem helfen würden, den Fachkräftemangel abzufedern und die hohe Versorgungsqualität aufrecht zu erhalten, sind vorhanden,“ sagt Niklas Kuczaty, Geschäftsführer der VDMA Arbeitsgemeinschaft HealthTech. „Wir müssen nun mit Politik, Industrie und den Gesundheitseinrichtungen in den engen Austausch gehen, um die technischen, regulatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen für den produktiven Einsatz dieser Lösungen zu schaffen.“