5. August 2022

Wie sieht das Verblistern der Zukunft aus?

Aufwendig und risikobehaftet - bisher war das Stellen von Patientenblistern mit vielen Risiken verbunden. Doch mit dem D³-System zieht die Zukunft in Apotheken ein.

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Der Vorgang der Verblisterung findet aktuell auf zwei Wegen statt. Einerseits gibt es die händische Verblisterung, welche einen extrem hohen Bedarf an pharmazeutischen Fachpersonal benötigt.

„Geht man mal von 2500 Altenheimbetten aus, die wir zurzeit mit Karten- oder Becherblistern versorgen, dann brauche ich allein für das Stellen und den Überwachungsprozess acht bis zehn PTAs“, erläutert  Apothekeninhaber Dr. Marcus Schmidt, der gleichzeitig einen Gesundheitsdienst in Bruchsal leitet.

Weiterhin gibt es bereits diverse Anbieter, die eine halbautomatische Lösung anbieten. In beiden Fällen müssen die Medikamente zunächst separat ausgedrückt werden. Zusätzlich müssen bei allen bisherigen Anbietern von halbautomatischen Anlagen die ausgedrückten Medikamente in Kanistern zwischengelagert werden. Die Folgen liegen auf der Hand: Tablettenabrieb, Kreuzkontamination und sich verändernde Stabilitätsdaten sind die drei größten Risiken, die hier vermehrt auftreten können.

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Das D³-System von KNAPP ist je nach Bedarf erweiterbar.
Der Game-Changer

„Ein Ansatz, der die Kartenblister, die aktuell gefragt sind, in irgendeiner Weise maschinell befüllt und optisch überwacht, das wäre im Moment für mich der Game-Changer“, sagt Dr. Schmidt.

Das D³-System, kurz für Daily Dose Dispenser, welche in Zusammenarbeit mit der Firma KNAPP AG aus Graz entstanden ist, bringt nun die vollautomatische Lösung auf den Markt.  Die Originalblister werden mit einem Code versehen und dem Automaten zugeführt. Dieser füllt aus dem Originalblister die Patientenblister direkt ab, versiegelt diese und bedruckt sie mit den nötigen Informationen.

Ein vorheriges Entblistern der Tabletten ist dabei nicht mehr nötig. Die Originalblister werden in der Produktion bei jedem Schritt überprüft, der Abwurf der einzelnen Tabletten wird mehrfach elektronisch überwacht. Das Ergebnis: Keine Kreuzkontamination, keine Handhabung offener Tabletten.

Wo früher fünf bis sieben Pharmazeutische Kräfte konzentriert arbeiten mussten, wird durch den hoch automatisierten Prozess noch eine Fachkraft benötigt, die sich um das Verbrauchsmaterial, den Warennachschub und eine letzte Kontrolle kümmert.

MicuraPharm und KNAPP haben das System so ausgelegt, dass mehrere Produktionsstränge aneinander gedockt werden können. Auch ein automatisches Lager für die Medikamente kann angeschlossen werden. So bleibt die Lösung auch bei Leistungserweiterung stets ein integriertes von einer zentralen Software gesteuertes System.

Niemand muss Vorräte einzelner Maschinen auffüllen oder Aufträge auf verschiedene Automaten aufteilen.

Wenn man um die verschiedenen Module erweitert, lassen sich 5000 Kunden und mehr über ein D³-System versorgen. Für die Bedienung der Anlage werden hierbei nur zwei bis drei Fachkräfte benötigt.

Mit dem vollautomatischen D³-System sind Kosten und Personalaufwand kein Problem auf dem Weg zu mehr Patientenservice, zu mehr Komfort für den Kunden und für mehr Gesundheit. 

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